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Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum (zu Deutsch: Singschule) wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von über 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Alles neu: Gedanken zwischen zwei Schuljahren

Lie­be Sän­ge­rin­nen und Sänger,
lie­be Choreltern,

es kann vor Beginn eines neu­en Schul­jah­res schon ein wenig frus­trie­rend sein, wenn die Kalen­der­sei­ten der Herbst­mo­na­te gäh­nend leer auf dem Schreib­tisch lie­gen. Man hät­te längst damit begin­nen kön­nen, die vie­len Sei­ten zu beschrei­ben und natür­lich längst fest­ste­hen­de Ter­mi­ne ein­zu­tra­gen – so viel fällt mir ein, was da noch orga­ni­siert, geplant oder bewäl­tigt wer­den möch­te. Ange­sichts der eben erst ver­gan­ge­nen Kon­zer­te kurz vor dem Som­mer und so vie­ler zu klä­ren­der Details für den Herbst kann man schon Mal den Mut ver­lie­ren, ein­fach anzu­fan­gen. Man schlägt die lee­ren Sei­ten zu, noch ehe man die ers­ten offe­nen Fra­gen beant­wor­tet hat und ist damit natür­lich kein Stück weiter.

Etwa 50 Kon­zer­te und Ver­an­stal­tun­gen zähl­te das ver­gan­ge­ne Schul­jahr für die Mit­glie­der und Mit­ar­bei­ter der Scho­la Can­torum Leip­zig. Da hat man zu Feri­en­be­ginn ganz schön was in den Kno­chen und braucht ein paar Tage, bis die wich­tigs­ten Ein­drü­cke halb­wegs geord­net sind, bis man die plötz­lich ein­tre­ten­de Ruhe nicht mehr als Belas­tung emp­fin­det und der schlimms­te Mus­kel­ka­ter in die Som­mer­fe­ri­en ver­ab­schie­det ist. Aber es ist auch in jedem Jahr eine Zäsur: Zeit um auf das zurück­zu­bli­cken, was wir in den ver­gan­ge­nen Mona­ten geschafft haben:

So pro­fes­sio­nell und rüh­rend spie­len die Kin­der und Spat­zen in Antoine de Saint-Exupé­rys "klei­nem Prin­zen" im Thea­ter der Jun­gen Welt. Immer noch ist es kaum nach­voll­zieh­bar, wie sich die­se vie­len, klei­nen Puz­zle-Stei­ne in den letz­ten Tagen vor den Auf­füh­run­gen fast wie selbst­ver­ständ­lich zu ganz gro­ßem Kino zusam­men­ge­fügt haben. Was für ein Glück, dass der Kam­mer­chor die­se inten­si­ven und herz­li­chen Tage mit den fin­ni­schen Gäs­ten hier in Leip­zig und so einen pro­fes­sio­nel­len und den­noch nah­ba­ren Dani­el Reuss im Kon­zert in der Tho­mas­kir­che erle­ben darf. Erin­ne­run­gen, die man­cher sicher nie ver­gisst und die für's Leben prä­gen. Kaum zu glau­ben, dass das Chor­bü­ro die ver­gan­ge­nen Wochen nicht im Ansatz damit ver­bracht hat, über die vie­len gleich­zei­tig zu jon­glie­ren­den Pro­jek­te zu jam­mern, son­dern beherzt und vol­ler Elan los­ge­legt hat, selbst wenn das Tele­fon den gan­zen Tag nicht still ste­hen woll­te und der E‑Maileingang wie­der mal flot­ter lief als der ‑aus­gang. Was für ein Erleb­nis im durch ein Unwet­ter über Leip­zig in ein­drucks­vol­le Atmo­sphä­re getauch­ten Bil­der­mu­se­um, wenn Mäd­chen- und Frau­en­chor in Beglei­tung von Aya und den Hart­mann­schen Strei­chern Fre­quen­zen zu sin­gen im Stan­de sind, die einen glau­ben las­sen, man wäre Syn­äs­the­ti­ker, kön­ne Far­ben hören und Töne sehen. Schwer, hier alles auf­zu­zäh­len und für alles Dan­ke zu sagen. Viel­leicht wird’s nie wie­der so schön, singt Ger­hard Schöne.

Übri­gens: Kaum hat man die ers­ten Tage der Som­mer­fe­ri­en etwas aus­ge­ruht, scheint die Uhr zu ticken und man zählt die Tage rück­wärts bis alles fer­tig, bis alles Lie­gen­ge­blie­be­ne auf­ge­ar­bei­tet, alles Neue vor­be­rei­tet sein muss und der Tru­bel von vorn beginnt...

Ich glau­be, neue Kalen­der­sei­ten zu beschrei­ben, oder anders gesagt, mit Neu­em zu begin­nen, ist etwas, was vie­len von uns oft nicht unbe­dingt leicht fällt. Man­cher braucht dafür viel­leicht ein biss­chen Mut oder etwas Neu­gier. Ich brau­che Ver­trau­en in mich selbst und ande­re. Klar, die­ses neue Schul­jahr wird sei­ne Macken haben, es wird uns her­aus­for­dern und schon aus Prin­zip nicht so ver­lau­fen, wie man­cher sich das vor­her aus­malt. Aber es kann ein gutes wer­den, wie vie­le ande­re Jah­re vor ihm auch, wenn­gleich der oft bemüh­te "inne­re Schwei­ne­hund" hier und da mal über­wun­den wer­den muss.

Ich habe ihn inzwi­schen über­wun­den. Mit der Zeit haben sich Stück für Stück die lee­ren Kalen­der­sei­ten gefüllt. Mein vor mir lie­gen­der Herbst hat Cha­rak­ter bekom­men und ich selbst eine Ahnung davon, was uns da erwar­tet: Viel­leicht wird's sogar noch schö­ner? Ich habe mich auch damit ver­söhnt, dass der Som­mer schnell vor­bei sein wird und wie­der etwas Neu­es beginnt. Denn dar­in liegt die wun­der­ba­re Chan­ce auf neue, fan­tas­ti­sche Musik, erleb­nis­rei­che Kon­zer­te und Rei­sen sowie berei­chern­de zwi­schen­mensch­li­che Begegnungen!

In die­sem Sin­ne wün­sche ich allen Chor­mit­glie­dern, Eltern und Freun­den der Chö­re einen wun­der­ba­ren Start in ein span­nen­des und ereig­nis­rei­ches Schul‑, Ausbildungs‑, Stu­di­en- oder ein­fach Chorjahr,

Ihr und Euer
Mar­cus Friedrich

Titelfoto: Estée Janssens
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