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Tastatur einer Schreibmaschine der Marke "Corona"

VON DR. SEBASTIAN FINK
erschie­nen im Leip­zi­ger Amts­blatt am 20. Juni 2020

Sin­gen, wo es gera­de geht – im Frei­en oder in der Schul­turn­hal­le, Haupt­sa­che sin­gen. So ist der­zeit die Stim­mung der Kin­der- und Jugend­chö­re der Stadt Leip­zig an der Scho­la Can­torum. Der künst­le­ri­sche Lei­ter Mar­cus Fried­rich und sei­ne Mit­ar­bei­ter haben ein Kon­zept erar­bei­tet, um den Pro­ben­be­trieb wie­der aufzunehmen.

"In der Sport­hal­le dür­fen wir mit 15 Sän­gern gleich­zei­tig pro­ben – maxi­mal 45 Minu­ten, dann muss die Hal­le 15 Minu­ten leer sein und gelüf­tet wer­den", erklärt er. Die Sän­ge­rin­nen und Sän­ger, die par­al­lel Pro­ben­zeit haben, gehen nach drau­ßen. Auf dem Schul­hof der Anna-Mag­da­le­na-Bach-Schu­le wur­den Son­nen­schir­me auf­ge­stellt und Geträn­ke­kis­ten zum Sit­zen besorgt, nach­dem man zuvor zwei Mal pro Woche die Stüh­le aus der Schu­le her­aus- und wie­der hin­ein­tra­gen muss­te. Die Spat­zen­chö­re (6–8 Jah­re) gehen zum Pro­ben in den klei­nen Park neben der Schu­le. "Da neh­men wir eini­ge Geträn­ke­kis­ten mit, es wird ein Strom­an­schluss her­über­ge­legt für das Key­board und dann kön­nen 23 Kin­der pro­ben", sagt Mar­cus Fried­rich. Für den Kin­der­chor sind Pro­ben an Sams­ta­gen im Frei­en geplant. Per Dood­le-Umfra­ge wird die Teil­neh­mer­schaft ermittelt.

Der­lei krea­ti­ve Lösun­gen haben die Scho­la Can­torum auch in der pro­ben­frei­en Pha­se wäh­rend des Lock­downs aus­ge­zeich­net. Ein­zel­un­ter­richt per Video­chat, Link­samm­lun­gen zu Lern­an­ge­bo­ten, Streams und vir­tu­el­len Aus­flü­gen oder von den Leh­rern ein­ge­spiel­te Kla­vier­be­glei­tun­gen zum Mit­sin­gen für zu Hau­se – es wur­de alles getan, um das Musi­zie­ren zu ermög­li­chen. Auf der Web­sei­te www.schola-cantorum.de/chorona sind zudem die Zeug­nis­se der Krea­ti­vi­tät sicht­bar. So ent­stand ein 24-minü­ti­ges Video von "Peter und der Wolf". "Da  haben wir Schü­lern den des­in­fi­zier­ten Cam­cor­der an die Tür gehängt, damit sie sich zu Hau­se auf­neh­men konnten.

Der­zeit arbei­tet der Kin­der­chor an der Zau­ber­flö­te und der Spat­zen­chor am Regen­bo­gen­fisch. Da neh­men die Kin­der zu Hau­se Gesang, Geräu­sche und Per­cus­sion auf", zählt Fried­rich auf. Aus 60 Ein­zel­auf­nah­men des Mäd­chen­chors wur­de zudem ein ein­zi­ges Chor­stück gemischt. Jetzt, wo wie­der zusam­men geprobt wird, ste­hen auch wie­der Auf­trit­te an. Vier sind bis zu den Som­mer­fe­ri­en noch
geplant, dar­un­ter einer des Kam­mer­chors am 26. Juni um 19.30 Uhr im Neu­en Rathaus.

Für die Zeit nach den Feri­en hofft Mar­cus Fried­rich, dass vie­le der der­zeit rund 330 Schü­ler dabei­blei­ben. "Bis­lang haben wir nicht viel Schwund gehabt und wir wol­len erhal­ten, was wir uns über Jah­re auf­ge­baut haben."

Titelfoto: Peter Pryharski
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
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