Skip to content
CD-Cover mit weißer Rose auf dunklem Grund
Schola Cantorum präsentiert neue Weihnachts-CD

Mit Aus­zü­gen aus Ben­ja­min Brit­tens “A Cerem­o­ny of Carols” und John Rut­ters Weih­nachts­zy­klus “Dancing Day” ver­zau­bern Mit­glie­der der Scho­la Can­torum Leip­zig in jedem Jahr hun­der­te von Zuhö­rern in der stim­mungs­voll erleuch­te­ten Peters­kir­che. Ein Geheim­tipp mit Gän­se­haut­ga­ran­tie für alle, die der Hek­tik der Vor­weih­nachts­zeit für einen Abend ent­flie­hen möch­ten. In die­sen Tagen erschei­nen bei­de Wer­ke auf einer CD. Offi­zi­el­ler Ver­kaufs­start ist der 21. Dezem­ber. Bereits ab Ende Novem­ber ist die Auf­nah­me auf den gän­gi­gen Down­load- und Strea­ming-Por­ta­len verfügbar.

Meis­ter­wer­ke wie Ben­ja­min Brit­tens “Cerem­o­ny of Carols” oder John Rut­ters “Dancing Day” gehö­ren bereits heu­te zu den in der Weih­nachts­zeit welt­weit am meis­ten auf­ge­führ­ten Chor­kom­po­si­tio­nen. Nicht nur die beson­de­re Chor- und Instru­men­tal­be­set­zung, auch die behut­sa­me Text­aus­wahl und cha­rak­te­ris­ti­sche Klang­spra­che der Kom­po­nis­ten haben zu die­sem Erfolg bei­getra­gen. Die Weih­nachts­zy­klen Brit­tens und Rut­ters ver­ei­nen sich auf der neu erschie­ne­nen CD der Scho­la Can­torum Leip­zig mit einer Aus­wahl berüh­ren­der Christ­mas Carols zu einem far­ben­präch­ti­gen Gesamt­bild, das von kar­ger Anbe­tung bis zu weih­nacht­li­chem Jubel reicht.

Von der Idee bis zum Master

“Von der ers­ten Idee bis zum fer­ti­gen Mas­ter hat es fast zwei Jah­re gedau­ert”, so der künst­le­ri­sche Lei­ter der Scho­la Can­torum Leip­zig, Mar­cus Fried­rich. Neben inten­si­ven, vor­be­rei­ten­den Chor­pro­ben waren drei Wochen­en­den mit ins­ge­samt mehr als 50 Stun­den Auf­nah­men dafür nötig. “Unend­lich vie­le Wie­der­ho­lun­gen muss­ten die Mit­glie­der aus Mäd­chen- und Frau­en­chor, Chris­ti­na Engel­ke (Har­fe), Aya Kuge­le (Kla­vier) und Ste­fan Fol­precht (Ton­meis­ter an der Sem­per­oper in Dres­den) über sich erge­hen las­sen.” Nun aber über­wie­ge vor allem die Vor­freu­de: “Beson­ders im Anschluss an die tra­di­tio­nel­len Kon­zer­te in der Leip­zi­ger Peters­kir­che wur­den regel­mä­ßig Auf­nah­men der Weih­nachts­zy­klen nach­ge­fragt. Wir sind froh, dass wir die­sem Wunsch nun end­lich ent­spre­chen kön­nen”, so Friedrich.

Offizieller Verkaufsstart: 21. Dezember

Der offi­zi­el­le Ver­kauf star­tet im Anschluss an das Tra­di­tio­nel­le Weih­nachts­lie­der­sin­gen der Scho­la Can­torum am Sams­tag, den 21. Dezem­ber in der Leip­zi­ger Peters­kir­che. Bereits ab Ende Novem­ber ist die CD auf allen gän­gi­gen Down­load- und Strea­ming-Por­ta­len ver­füg­bar. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Links?

UPDATE: Ab Mon­tag, den 15. Dezem­ber kann die CD über die Musi­ka­li­en­hand­lung Oels­ner (Schil­ler­stra­ße 5) sowie über das Chor­bü­ro der Scho­la Can­torum (Manet­stra­ße 8) käuf­lich erwor­ben werden. 

English Choral Music for Advent and Christmas

Neben der Epo­che der Roman­tik, in der das kom­po­si­to­ri­sche Schaf­fen für Ober­stim­men mit Robert Schu­mann, Johan­nes Brahms oder Josef Gabri­el Rhein­ber­ger einen Höhe­punkt erlebt, ist die Musik des 20. und 21. Jahr­hun­derts ein wei­te­rer, wesent­li­cher Bestand­teil im Reper­toire von Knaben‑, Mäd­chen- und Frau­en­chö­ren. Die bri­ti­schen Kom­po­nis­ten Ben­ja­min Brit­ten, John Rut­ter und Bob Chil­cott gehö­ren sicher zu den pro­mi­nen­tes­ten und welt­weit am meis­ten auf­ge­führ­ten Ver­tre­tern. For­mu­liert mit Wor­ten Beet­ho­vens haben alle drei eines gemein­sam: Ihre Musik kommt von Her­zen und kehrt direkt wie­der dort­hin zurück.

Benjamin Britten: A Ceremony of Carols

Für die Mit­glie­der der Scho­la Can­torum Leip­zig hat die “Cerem­o­ny of Carols” von Ben­ja­min Brit­ten (1913–1976) min­des­tens den glei­chen Stel­len­wert wie Bachs Weih­nachts­ora­to­ri­um für den Tho­man­erchor. Dass die Kom­po­si­ti­on für drei hohe Stim­men und Har­fe, urauf­ge­führt 1943 in der Wig­mo­re Hall Lon­don, aber weit mehr ist als ein musi­ka­li­scher Not­na­gel aus Man­gel an Män­ner­stim­men, dafür sorgt Brit­ten mit indi­vi­du­el­ler und cha­rak­te­ris­ti­scher Klang­spra­che. Unter Ver­wen­dung mit­tel­eng­li­scher Renais­sance-Tex­te emp­fin­det er die Weih­nachts­ge­schich­te mit den ihr zuge­hö­ri­gen Höhen und Tie­fen auf ganz eige­ne, span­nen­de Wei­se neu: Die tugend­haf­te Rose (Maria) ver­birgt auf wun­der­ba­re Wei­se Him­mel und Erde auf kleins­tem Raum (Nr. 3). In klir­rend kal­ter Win­ter­nacht (Nr. 8) wird im Elend des Stalls Gott selbst genau in jenem Augen­blick zum Men­schen, in dem Brit­ten tech­nisch anspruchs­volls­te und quä­lend lan­ge Melo­die­bö­gen im krum­men Fünf-Vier­tel-Takt unver­mit­telt von H‑Dur nach c‑moll modu­liert: “The Prin­ce hims­elf is come from Heav’n...” In der Gegen­wart des erst weni­ge Tage alten und vor Käl­te zit­tern­den Kin­des erbebt die gan­ze Höl­le vor Furcht (Nr. 6). Genau im Gol­de­nen Schnitt des Zyklus’ setzt Brit­ten mit einem aus­drucks­star­ken Satz für Har­fe einen besinn­li­chen Ruhe­punkt. Einen Rah­men erhält der “Kranz von Lobe­chö­ren” mit der gre­go­ria­ni­schen Anti­phon “Hodie Chris­tus natus est”. Als Pro­zes­si­on auf­ge­führt, ver­wan­delt sich dabei die dunk­le Leip­zi­ger Peters­kir­che jedes Jahr in ein medi­ta­ti­ves Meer aus Ker­zen­licht und Gesang.

John Rutter: Dancing Day

Ein ähn­li­ches Kon­zept legt der bri­ti­sche Kom­po­nist und Arran­geur John Rut­ter, gebo­ren 1945, sei­nem Zyklus “Dancing Day” zugrun­de. Ver­öf­fent­licht im Dezem­ber 1974 erin­nert das Werk nicht nur im Hin­blick auf Beset­zung, Instru­men­tie­rung und Auf­bau an Brit­tens “Cerem­o­ny”. Eben­so wie Brit­ten bedient sich auch Rut­ter aus dem reich­hal­ti­gen Fun­dus eng­li­scher Quel­len des 14. bis 16. Jahr­hun­derts und ent­wi­ckelt eine Band­brei­te von Gefühls­zu­stän­den, die von kar­ger Anbe­tung bis hin zu weih­nacht­li­chem Jubel reicht. So erzählt das Volks­lied “A vir­gin most pure“ die Sze­nen der Geburt Jesu, von der Her­bergs­su­che in Beth­le­hem bis zu den himm­li­schen Heer­scha­ren, die den Hir­ten auf dem Feld erschei­nen. Wie in Brit­tens “Cerem­o­ny” ist auch in Rut­ters Werk die tugend­haf­te Rose als Sym­bol für die Jung­frau Maria ein zen­tra­les Motiv. Aber auch die­ser Erzähl­wei­se ist nicht frei von mensch­li­chen Abgrün­den: “Coven­try Carol” the­ma­ti­siert den durch König Hero­des den Gro­ßen ange­ord­ne­ten Kin­der­mord von Beth­le­hem. Der Ursprung des letz­ten und titel­ge­ben­den Sat­zes aus Rut­ters “Cycle of tra­di­tio­nal Carols” liegt wahr­schein­lich im spä­ten Mit­tel­al­ter. “Tomor­row shall be my dancing day” besingt in ursprüng­lich elf Stro­phen das Leben Jesu aus sei­ner Per­spek­ti­ve, begin­nend mit der Inkar­na­ti­on (“Dancing Day”) bis hin zur Him­mel­fahrt. Die Christ­mas Carols aus “Dancing Day” gehö­ren genau­so wie “Nati­vi­ty Carol” oder “Mary’s Lul­la­by” zu Rut­ters bekann­tes­ten Chorwerken.

Bob Chilcott: Christmas Carols

Bob Chil­cotts Kom­po­si­ti­ons­stil wur­zelt eben­falls ganz in der eng­li­schen Chor­tra­di­ti­on, bedient sich dane­ben aber auch popu­lar­mu­si­ka­li­scher (fast jaz­zi­ger) Rhyth­mik und Har­mo­nik. Mit den Carols “Mid­win­ter“ oder “The Black­bird with One White Fea­ther” hat Chil­cott (Jahr­gang 1955) berüh­ren­de Weih­nachts­bal­la­den geschaf­fen, die unter die Haut gehen. “The Three Kings“ ist qua­si der Sound­track zur Rei­se der drei Wei­sen aus dem Mor­gen­land: Als sie schließ­lich in Beth­le­hem dem Kind hul­di­gen, beugt Maria unru­hi­gen Her­zens ihr Haupt, als ahne sie bereits den Schmerz von Gol­ga­tha. Im Kon­trast dazu ist “Kind­ness” ein längst nicht nur weih­nacht­li­ches Plä­doy­er für eine Welt vol­ler Güte und Mensch­lich­keit, das uns mit sei­ner Strahl­kraft noch weit über die Fei­er­ta­ge hin­aus beglei­ten will. (SW)

Kinder- und Jugendchöre der Stadt Leipzig

Die Scho­la Can­torum Leip­zig (zu Deutsch: Sing­schu­le) wur­de im Jahr 1963 als Kin­der- und Jugend­chor gegrün­det und arbei­tet seit 1982 unter Trä­ger­schaft der Stadt Leip­zig. Über 300 Kin­der, Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne sin­gen und musi­zie­ren heu­te in der musi­ka­li­schen Früh­erzie­hung, den Vor­schul- und Spat­zen­chö­ren, im Kin­der­chor, dem inter­na­tio­nal renom­mier­ten Mäd­chen­chor bis hin zu Frau­en­chor und gemischt­stim­mi­gem Kam­mer­chor. Die ver­schie­de­nen Ensem­bles gestal­ten jähr­lich zwi­schen 40 und 50 Kon­zer­te vor ins­ge­samt mehr als 10.000 Zuhö­rern in Leip­zig und zum Teil weit dar­über hin­aus. Die Scho­la Can­torum Leip­zig ist damit eine der größ­ten und aktivs­ten Chor­for­ma­tio­nen Mit­tel­deutsch­lands, wich­ti­ger loka­ler Bil­dungs­trä­ger und Bot­schaf­te­rin für die Musik­stadt Leipzig.


Vie­len Dank für die freund­li­che Unter­stüt­zung wäh­rend der Pro­duk­ti­on: Freun­des­kreis Scho­la Can­torum Leip­zig, Leip­zig­stif­tung, Stadt Leip­zig – Amt für Jugend, Fami­lie und Bil­dung, Leip­zig Pia­nos, Ev.-Luth. Kirch­ge­mein­de St. Tho­mas Leip­zig, Chris­ti­na Engel­ke, Aya Kuge­le, Ste­fan Fol­precht, Cyn­thia Dyre-Moellenhoff

Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
An den Anfang scrollen