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Neues Rathaus Leipzig, Blick vom Uniriesen

Im Febru­ar 2016 ist eine über 20 Jah­re dau­ern­de Ära zu Ende gegan­gen: Die Scho­la Can­torum Leip­zig ist von ihrem his­to­risch gewach­se­nen Stand­ort in der Süd­vor­stadt (Paul-Gru­ner-Stra­ße 50) in die Anna-Mag­da­le­na-Bach-Schu­le (Manet­stra­ße 8) im Leip­zi­ger Zen­trum, gegen­über des Neu­en Rat­hau­ses, umge­zo­gen. Die Vor­be­rei­tungs­ge­sprä­che dazu haben bereits im Jahr 2013 begon­nen und waren Mit­te 2015 abge­schlos­sen. Der Umzug selbst fand in den Febru­ar­fe­ri­en 2016 statt.

Anna-Magdalena-Bach-Schule

Die Anna-Mag­da­le­na-Bach-Schu­le, ein Neu­bau aus den 1980er Jah­ren, erhielt ihren Namen erst 2013 im Zuge ihrer Neu­pro­fi­lie­rung als musi­ka­li­sches Zen­trum für die Anwär­ter des Tho­man­er­cho­res durch Beschluss der Leip­zi­ger Rats­ver­samm­lung. Die Grund­schu­le der Stadt Leip­zig nimmt seit vie­len Jah­ren in jedem Jahr­gang rund 20 Jun­gen als Tho­man­eran­wär­ter auf. Sie wer­den inten­siv musi­ka­lisch geför­dert und auf die Auf­nah­me­prü­fung vor­be­rei­tet. Um die­ser musi­ka­li­schen Aus­rich­tung auch nach außen Aus­druck zu ver­lei­hen, wur­de der Name der Ehe­frau von Johann Sebas­ti­an Bach gewählt.

Anna Magdalena Bach

Anna Mag­da­le­na Bach, geb. Wil­ke, erhielt eine Gesangs­aus­bil­dung in Wei­ßen­fels. Nach ihrer Aus­bil­dung wur­de sie an den Köthe­ner Hof geru­fen, um dort als Meis­ter­sän­ge­rin für den Fürs­ten zu sin­gen. Dort lern­te sie ihren künf­ti­gen Ehe­mann Johann Sebas­ti­an Bach, der in Köthen als Hof­kom­po­nist tätig war, ken­nen. Nach sei­ner Beru­fung an die Leip­zi­ger Tho­mas­kir­che muss­te sie ihre Gesangs­kar­rie­re been­den. Sie unter­stütz­te ihren Mann bei sei­ner kom­po­si­to­ri­schen Tätig­keit, sam­mel­te Tex­te aus Gesang­bü­chern und Gedicht­samm­lun­gen, kopier­te hand­schrift­lich zahl­rei­che sei­ner Kom­po­si­tio­nen. Aus den Jah­ren 1722 und 1725 exis­tie­ren zwei Noten­hef­te mit Kla­vier­kom­po­si­tio­nen und Gesangs­stü­cken, bekannt als Noten­büch­lein für Anna Mag­da­le­na Bach, die von bei­den zusam­men­ge­stellt wurden.

Zusammenarbeit von Grundschule und Schola Cantorum

Sowohl in der Stadt­rats­vor­la­ge der Anna-Mag­da­le­na-Bach-Schu­le aus dem Jahr 2013 als auch in der der Scho­la Can­torum Leip­zig aus dem Jahr 2014 fan­den sich ein­deu­ti­ge Arbeits­auf­trä­ge zur inten­si­ve­ren Zusam­men­ar­beit von Bach-Schu­le, Tho­man­erchor und Scho­la Can­torum. Die Zie­le waren klar: Syn­er­gien bes­ser nut­zen, den Schul­stand­ort als musi­ka­li­sches Zen­trum wei­ter stär­ken, Per­spek­ti­ven für die Mäd­chen an der Bach-Schu­le sowie für Jun­gen schaf­fen, die nicht Tho­man­eran­wär­ter sind. Die Ansied­lung der Chö­re der Scho­la Can­torum Leip­zig an der Anna-Mag­da­le­na-Bach-Schu­le ver­sprach nun in meh­rer­lei Hin­sicht span­nen­de und berei­chern­de Effekte:

  • Durch die grö­ße­re Anzahl der vor­han­de­nen Unter­richts­räu­me für Instru­men­tal- und Gesangs­un­ter­richt kön­nen räum­li­che Eng­päs­se, wie in der Ver­gan­gen­heit oft gesche­hen, ver­mie­den werden.
  • Ein grö­ße­res und den eigent­li­chen Erfor­der­nis­sen ange­pass­tes Chor­bü­ro bringt eine enor­me Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen mit sich.
  • Die Zusam­men­ar­beit mit Musik­päd­ago­gen des Tho­man­er­cho­res und der Grund­schu­le ver­spricht einen inhalt­lich berei­chern­den Aus­tausch und viel­leicht per­spek­ti­visch das ein oder ande­re völ­lig neu gedach­te Unterrichtskonzept.
  • Die bes­se­re Akus­tik des neu­en Gesamt­pro­ben­raums ver­spricht im Ver­gleich zum Beet­ho­ven­saal der Petri­schu­le eine qua­li­ta­ti­ve Ver­bes­se­rung des Chorklangs.
  • Der enor­me Ver­trau­ens­bo­nus der Schul­lei­tung der Anna-Mag­da­le­na-Bach-Schu­le in die Scho­la Can­torum Leip­zig lässt über vie­le Jah­re auf eine gute Zusam­men­ar­beit hoffen.
  • Es lässt sich eine noch bes­se­re Erreich­bar­keit des neu­en, noch zen­tra­le­ren Stand­orts fest­stel­len. (Stra­ßen­bahn­li­nie 9 & Bus­li­nie 89 – Hal­te­stel­le Neu­es Rat­haus; Stra­ßen­bahn­li­ni­en 2 & 8 – Hal­te­stel­le Neu­es Rat­haus oder West­platz; City-Tun­nel – Hal­te­stel­le Leuschner-Platz)
  • Die augen­blick­lich dis­ku­tier­te Visi­on, über all dies hin­aus mit­tels eines Anbaus am Schul­ge­bäu­de als Mehrzweckprobenraum/Aula mit Büh­ne und angren­zen­den Unter­richts­räu­men die Pro­ben- und Unter­richts­be­din­gun­gen von Tho­man­ernach­wuchs und Scho­la Can­torum glei­cher­ma­ßen auf ein bis­her völ­lig unbe­kann­tes und nicht für mög­lich gehal­te­nes Niveau zu heben, ist gewal­tig und macht Mut.

Der Stand­ort­wech­sel ist seit dem 22. Febru­ar 2016, voll­zo­gen. Seit die­sem Zeit­punkt fin­den alle Unter­rich­te und Pro­ben im neu­en Gebäu­de statt. Die neue Anschrift der Scho­la Can­torum Leip­zig lau­tet wie folgt:

Stadt Leip­zig 
Amt für Jugend, Fami­lie und Bildung
Scho­la Can­torum Leipzig
Kin­der- und Jugend­chö­re der Stadt Leipzig
Manet­stra­ße 8, 04109 Leipzig

Titelfoto: Pixabay
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
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