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Schreibtisch mit farbigem Schreibpapier

VON SONJA WIEDEMANN

Zwei­und­zwan­zig Men­schen, zwei­ein­halb Kon­zer­te, vier Käs­ten Bier und jede Men­ge gute Lau­ne – das bringt die Hes­sen-Kon­zert­rei­se des Kam­mer­cho­res auf den Punkt. Fast frisch von der zurück­lie­gen­den Woche stie­gen wir Sams­tag früh in den Bus und auf ging's ins schö­ne Gie­ßen, wo die Jugend­her­ber­ge – ver­steckt hin­ter Wald und Ser­pen­ti­nen – im 50er-Jah­re-Ori­gi­nal­bau auf uns wartete.

Nach­dem das Bier am Her­bergs­va­ter vor­bei­ge­schmug­gelt war und die Bet­ten größ­ten­teils bezo­gen waren, dräng­ten Sven und Annet­te auch schon in den Bus und zur Kir­che in Gie­ßen, in dem unser ers­tes Kon­zert statt­fin­den soll­te. Die neu reno­vier­te Kir­che trug mit ihrer ange­neh­men Akus­tik zu einem schö­nen Kon­zert mit Orgel‑, Chor- und Gei­gen­klän­gen bei. Das Publi­kum freu­te sich und Sven konn­te nicht umhin, den Leu­ten zu sagen, was für ein wohl­tu­end lei­ses und ange­neh­mes Publi­kum sie doch sei­en. Nach geta­ner Arbeit fuhr uns unser Bus zurück in die Her­ber­ge, wo Essen und ein ent­spann­ter Abend auf uns war­te­ten. Der Abend hielt sich aber dank Annet­tes Wor­ten in Gren­zen, dass wir am mor­gi­gen Pfingst­sonn­tag ganz früh nach Mar­burg fah­ren und dort den Got­tes­dienst gestal­ten wür­den. Also gin­gen wir brav ins Bett.

Am nächs­ten Mor­gen stie­gen wir frisch in den Bus und steu­er­ten das süße, idyl­li­sche Städt­chen Mar­burg an. Über­schwäng­lich begrüßt vom Kan­tor der dor­ti­gen Eli­sa­beth-Kir­che gestal­te­ten wir den Pfingst-Got­tes­dienst und scheu­ten nicht davor zurück, zum Abend­mahl "Ohtul" in Dau­er­schlei­fe ins End­lo­se zu zie­hen. Auf die Dau­er­schlei­fe gab's erst mal einen wohl­ver­dien­ten frei­en Nach­mit­tag im wun­der­schön son­ni­gen Mar­burg bei Piz­za, Eis und Kaf­fee, aller­dings wur­de kei­ner von Annet­te ent­las­sen, ohne min­des­tens fünf Fly­er in die Hand gedrückt zu bekom­men mit dem Auf­trag, die­se in der Stadt loszuwerden.

So falsch war die­se Stra­te­gie wohl nicht, denn am Abend erwar­te­te uns zum Kon­zert eine geram­melt vol­le Eli­sa­beth­kir­che. Sven konn­te auch dies­mal nicht anders, als das Publi­kum für sei­ne Ruhe und uns für unser Sin­gen zu loben. Die Spen­den waren zahl­reich, das After-Kon­zert-Bier schmeck­te, und so fuh­ren wir glück­lich zurück nach Gie­ßen in die Jugend­her­ber­ge, um den Abend ent­spannt aus­klin­gen zu lassen.

Der nächs­te Tag star­te­te nach gemüt­li­chem Früh­stück mit einem Ein­sin­gen der ande­ren Art: Neben dem Bus im Kreis und Sven, der sich bemüh­te, auf sei­ner Kla­vier-App die rich­ti­gen Tas­ten zu fin­den. Danach fuh­ren wir direkt nach Erfurt, um dort zwi­schen zwei Dom­füh­run­gen noch kurz ein paar unse­rer Stü­cke zum Bes­ten zu geben. Chao­tisch, spon­tan, aber schön. Und in die­ser Stim­mung kamen wir dann auch wie­der in Leip­zig an.

Titelfoto: Joanna Kosinska
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
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