Skip to content

Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von etwa 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

Kontakt

Unser Standort

Mischpult für Tonaufnahme

VON CASSANDRA KESKIN

Bald ist es also soweit: Nach nun­mehr 14 Jah­ren soll im kom­men­den Herbst end­lich wie­der eine CD des Mäd­chen- und Frau­en­cho­res der Scho­la Can­torum Leip­zig erschei­nen. Bereits im Mai 2018 wur­de dafür in der Luther­kir­che Leip­zig die "Cerem­o­ny of Carols“ von Ben­ja­min Brit­ten auf­ge­nom­men. Das Chor­werk, bestehend aus elf Ein­zel­sät­zen, ist aus dem Weih­nachts­re­per­toire des Mäd­chen- und Frau­en­cho­res kaum wegzudenken.

Von Frei­tag, dem 8. Febru­ar 2019 bis zum dar­auf­fol­gen­den Sams­tag stand nun John Rut­ters Zyklus "Dancing Day“ auf dem Auf­nah­me­plan. Wie schon im Mai des Vor­jah­res waren Ton­meis­ter Ste­fan Fol­precht, sonst an der Sem­per­oper Dres­den tätig, und die Leip­zi­ger Har­fe­nis­tin Chris­ti­na Engel­ke mit von der Partie.

Rut­ters im Jahr 2005 ver­öf­fent­lich­te Weih­nachts­kom­po­si­ti­on bedient sich tra­di­tio­nel­ler bri­ti­scher Tex­te, aber auch zahl­rei­cher musi­ka­li­scher Ver­wei­se auf die Renais­sance oder das Mit­tel­al­ter und ist den­noch zeit­los. Genau das macht sie so traum­gleich anzie­hend, aber eben auch schwie­rig zu inter­pre­tie­ren. Die Melo­dien sind zwar weni­ger schwer zu erler­nen als die der "Cerem­o­ny of Carols“, aber auch hier ver­ber­gen sich tech­nisch anspruchs­volls­te Stel­len. Die­se muss­ten nun in manch­mal nicht enden wol­len­den Wie­der­ho­lun­gen ein­ge­sun­gen wer­den, um schließ­lich die per­fek­te Fas­sung zu fin­den, die auch den nöti­gen Cha­rak­ter und Glanz lie­fert. Solch eine rei­ne, hei­li­ge und den­noch fei­er­li­che Weih­nachts­stim­mung klang­lich zu erzeu­gen, ist an einem früh­lings­haf­ten Febru­ar­tag im Jahr 2019, umge­ben von moderns­ter Tech­nik, natür­lich nicht gera­de ein­fach und so muss­ten zahl­rei­che Vari­an­ten aus­pro­biert wer­den. In einem Kon­zert sind klei­ne­re Feh­ler schnell ver­ges­sen und gehö­ren viel­leicht auch ein­fach dazu, auf einer CD soll­ten sie natür­lich auf kei­nen Fall lan­den, egal wie klein­lich es in man­chen Momen­ten wirkt.

Pünkt­li­cher als geplant, da der Sound­check am Frei­tag schnell ging und bereits zwei Sät­ze auf­ge­nom­men wer­den konn­ten, waren die Auf­nah­men am Sams­tag­abend been­det und nur die Solis­tin­nen muss­ten noch für ein paar Stro­phen blei­ben. Das war natür­lich auch der wochen­lan­gen Vor­ar­beit zu ver­dan­ken. In den Pro­ben und Stimm­bil­dungs­stun­den wur­de Gesangs­tech­nik gepaukt, aber auch Aus­druck und Cha­rak­ter kamen nicht zu kurz. Die Tex­te wur­den über­setzt und bespro­chen, Gedan­ken dazu aus­ge­tauscht und The­men wie der bibli­sche Kin­der­mord durch König Hero­des oder die Ver­kün­dung der Geburt Jesu durch Erz­engel Gabri­el dis­ku­tiert. Am Diens­tag vor den Auf­nah­men wur­de auch der Aus­spra­che noch ein letz­ter Schliff gege­ben, unter­stützt durch die Mut­ter­sprach­le­rin Dr. Cyn­thia Dyre-Moellenhoff.

Es war eine tol­le Erfah­rung die Abläu­fe einer sol­chen Auf­nah­me ken­nen­ler­nen zu dür­fen und noch prä­zi­ser als ohne­hin schon zu arbei­ten. Jedes Atem­ho­len, jede noch so kur­ze Note, jeder Vokal muss­te per­fekt sit­zen. Ein Erleb­nis, das den Zusam­men­halt des Cho­res stärk­te ob nun am Mit­bring­buf­fet, beim Auf- und Abbau oder bei der Zusam­men­stel­lung der Beset­zun­gen und der Ver­ga­be der Soli.

Nach einem for­dern­den Wochen­en­de geht es im März mit dem letz­ten Auf­nah­me­ter­min wei­ter. Bis dahin müs­sen noch eini­ge Weih­nachts­lie­der des zeit­ge­nös­si­schen Kom­po­nis­ten Bob Chil­cott poliert werden!

Titelfoto: CHUTTERSNAP
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
An den Anfang scrollen