
Mendelssohns “Paulus” in der Nikolaikirche
Das würde man sich für manch einen fanatisierten Zeitgenossen, einen Verfolger anderer Wahrheiten in diesen unruhigen Tagen wohl wünschen: ein Erlebnis, das ihn zum grundsätzlichen Nachdenken bringt. Ein Erlebnis, infolge dessen er andere Menschen nicht durch Gewalt und Zwang sondern durch Reden und Vorbild zu überzeugen versucht. So kann man, wenn man will, die alte Geschichte des Paulus neu lesen. Der Mann, der erst die Christen gnadenlos verfolgt und dann nach einer dramatischen Begegnung mit Christus zum reisenden Missionar und Seelsorger wird. Eine so tiefgreifende Verwandlung, dass sie sprichwörtlich geworden ist: „Vom Saulus zum Paulus“.
Felix Mendelssohn Bartholdy fesselt seine Zuhörer in vielen anrührenden, dramatischen oder nachdenklichen Chorälen, Arien und Rezitativen und mit überraschenden Mitteln: So kommt Christus nicht etwa mit Donnerklang und machtvollem Bass daher, sondern als zarter Frauenchor.
Am 18. April um 19:30 Uhr singt der Mädchenchor der Schola Cantorum Leipzig zusammen mit dem Leipziger Oratorienchor das Oratorium “Paulus” von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Nikolaikirche. Karten gibt es in der Musikalienhandlung Oelsner sowie in der Nikolaikirche.