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Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von etwa 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Blick Durch Ein Kameraobjektiv

Lie­be Sän­ge­rin­nen und Sän­ger der Chöre,
lie­be Eltern und Freun­de der Scho­la Can­torum Leipzig,

dass sich ein Per­spek­tiv­wech­sel posi­tiv auf die eige­ne Sicht der Din­ge aus­wir­ken kann, ist bekannt. Der fran­zö­si­sche Schrift­stel­ler Antoine de Saint-Exupé­ry sagt mit ande­ren Wor­ten: Um klar zu sehen, genügt ein Wech­sel der Blick­rich­tung. Im Dezem­ber 2016 muss­te ich durch einen mehr als zwei­wö­chi­gen Kli­nik­auf­ent­halt zum denk­bar ungüns­tigs­ten Zeit­punkt mei­ne Per­spek­ti­ve wech­seln: An Arbei­ten war in die­ser Zeit nicht zu den­ken, die Pro­ben und Kon­zer­te muss­ten durch unse­re Mit­ar­bei­ter über­nom­men wer­den. Am 17. Dezem­ber durf­te ich das Kran­ken­haus für ein paar Stun­den ver­las­sen, um das Weih­nachts­lie­der­sin­gen von Mäd­chen- und Frau­en­chor vom Kir­chen­ein­gang aus hören zu kön­nen – aus die­ser Per­spek­ti­ve für mich eine Pre­mie­re und ein sehr bewe­gen­des Erleb­nis. Wenn Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten plötz­lich nicht mehr selbst­ver­ständ­lich sind, ändert sich mit­un­ter die Perspektive.

Die ver­gan­ge­nen Jah­re waren für mich per­sön­lich durch enorm viel Arbeit und Ver­zicht auf Frei­zeit oder Pri­va­tes geprägt. Fra­gen wie, ob man die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen trifft, ob sich all die inves­tier­te Kraft und Ener­gie irgend­wann aus­zah­len oder war­um man nicht "etwas Anstän­di­ges" gelernt hat, waren nicht immer leicht zu beant­wor­ten. Am 17. Dezem­ber auf dem Rück­weg von der Peters­kir­che ins Kran­ken­haus erin­ner­te ich mich an die Ant­wort auf eini­ge die­ser Fra­gen: Wir kön­nen auf eine so wun­der­ba­re Wei­se mit Musik, die tief ins Herz geht, Men­schen bewe­gen und berüh­ren. Für die­sen unge­plan­ten und unge­woll­ten Per­spek­tiv­wech­sel bin ich heu­te dankbar.

Das Jahr 2017 bie­tet mit den vie­len geplan­ten Kon­zer­ten wie­der unge­ahn­te Mög­lich­kei­ten, Men­schen zu berüh­ren. Ich wün­sche uns, dass uns dies in mög­lichst vie­len Fäl­len gelingt. Ich wün­sche uns auch, dass wir durch vie­le klei­ne Per­spek­tiv­wech­sel im All­tag – mög­lichst ohne not­wen­dig wer­den­de Kli­nik­auf­ent­hal­te – immer wie­der den Mehr­wert des­sen erken­nen, was wir in wöchent­li­chen Pro­ben, Unter­rich­ten und den vie­len Kon­zer­ten tun und was sich eben nicht nur im Repro­du­zie­ren von gedruck­ten Noten erschöpft: Mehr­wert im Sin­ne von Gemein­schaft, Zusam­men­halt und Mit­ein­an­der in denen jeder sei­nen Teil dazu bei­trägt, Men­schen immer wie­der aufs neue zu berühren.

In die­sem Sin­ne wün­sche ich uns allen ein berüh­ren­des, erfolg­rei­ches und fried­li­ches neu­es Jahr 2017 und grü­ße herz­lich im Namen aller Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mitarbeiter,

Ihr und Euer
Mar­cus Friedrich.

Titelfoto: Devin Avery
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