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Die Schola Cantorum wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von etwa 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Frühlingskonzert im Festsaal des Neuen Rathauses Leipzig

VON CONNY SCHOLZ

Im Son­nen­fie­ber pul­sier­te die Stadt. Einer der ers­ten wirk­li­chen Früh­lings­ta­ge prä­sen­tier­te sich leuch­tend. Die Frei­sit­ze fül­lend nasch­ten vie­le Son­nen­hung­ri­ge, schlen­der­ten ermun­tert oder such­ten im Früh­lings­tau­mel nach Neu­em im – Innen oder Außen.

Der Kraft die­ses erbau­li­chen Tages ent­spre­chend, weh­te auch im Neu­en Rat­haus ein fri­scher, jun­ger Wind. Es wir­bel­te und zwir­bel­te, zwit­scher­te und flat­ter­te, denn etwa 40 Sän­ge­rin­nen und Sän­ger des Kin­der­cho­res der Scho­la Can­torum Leip­zig berei­te­ten sich auf ihr tra­di­tio­nel­les Früh­lings­kon­zert vor.

Der Rats­ple­nar­saal – zur Chor­gar­de­ro­be umfunk­tio­niert – füll­te sich nach Ende der Gene­ral­pro­be am Sams­tag­nach­mit­tag neben aus­ge­las­se­nen Kin­der­stim­men schnell auch mit reich­lich Keks­krü­meln. Zudem lag Auf­re­gung in der Luft, denn das Kon­zert sollt Pre­mie­re für die im Dezem­ber 2018 durch Crowd­fun­ding finan­zier­te Kon­zert­klei­dung wer­den. Annet­te Rein­hold, die Anfang März die Lei­tung des Chor­bü­ros über­nom­men hat­te, agier­te mit aus­ge­feil­ter Logis­tik. Die schi­cken, schwar­zen Hem­den und leuch­tend gel­ben T‑Shirts muss­ten in der Pro­ben­pau­se pass­ge­nau ver­ge­ben wer­den und dabei soll­te es natür­lich nicht hemds­är­me­lig zuge­hen. Am Ende der Anpro­be Jubel von Annet­te Rein­hold: "Cool seht ihr aus, und so festlich…!"

Die aus­ge­las­se­nen jun­ge Sän­ger­schar für das anste­hen­de Kon­zert zur Ruhe zu brin­gen und zu sam­meln ist schon eine Kunst für sich. Die Diri­gen­tin Grit Stief leis­tet hier mit Aus­ge­gli­chen­heit, Ver­ständ­nis und struk­tu­rie­ren­der Hei­ter­keit auch außer­ge­wöhn­li­che päd­ago­gi­sche Arbeit.

Der Fest­saal des Rat­hau­ses war fast bis zum letz­ten Platz gefüllt und tra­di­tio­nel­le Früh­lings- und Kunst­lie­der wur­den von hei­te­ren Rezi­ta­tio­nen gerahmt und auch Goe­thes anspruchs­vol­ler "Oster­spa­zier­gang" gelang. Prä­zi­se Ein­sät­ze, sehr gute Aus­spra­che und siche­re Mehr­stim­mig­keit in aus­ge­wähl­ten Lie­dern – Grit Stief führ­te den Kin­der­chor leicht­hän­dig und ermun­ternd durch die Früch­te wochen­lan­ger Pro­ben­ar­beit. Meh­re­re Quod­li­bets meis­ter­te Mar­cus Fried­rich und bezog auch das Publi­kum sin­gend in ein Stim­men­or­ches­ter ein.

Die Leip­zi­ger Sopra­nis­tin Anika Paulick bril­lier­te als musi­ka­li­scher Gast mit Wer­ken von Men­dels­sohn, Schu­mann und Wolf und zeig­te auf beein­dru­cken­de Wei­se wohin eine stimm­lich-musi­ka­li­sche Aus­bil­dung füh­ren kann. In einer anmu­tig prä­sen­tier­ten „Lore­ley“ von Franz Liszt, warn­te sie jedoch auch vor den Fol­gen betö­ren­den Gesangs... Vir­tu­os beglei­te­te Aya Kuge­le am Flü­gel. Bravo!

Bereits zum Früh­lings­kon­zert vor einem Jahr ver­zich­te­te man auf die sonst übli­chen Kon­zert­blu­men oder Dan­ke­schön-Nasche­rei­en. Statt­des­sen gab's für alle Chor­mit­glie­der Setz­lin­ge selbst gezo­ge­ner Apfel­bäum­chen. Ein Jahr spä­ter sind eini­ge dem ver­gan­ge­nen Dür­re­som­mer zum Opfer gefal­len, ande­re sind inzwi­schen über einen hal­ben Meter groß und wach­sen auf Bal­ko­nen und Ter­ras­sen, man­che pflegt der Opa. In die­sem Jahr gab's eine Laub­baum­über­ra­schungs­mi­schung: Ob Ahorn, Buche oder Lin­de – das wird sich in Kür­ze zei­gen. Den Feen des Freun­des­krei­ses sei an die­ser Stel­le Dank – für bestän­dig flei­ßi­ges Vor- und Nachbereiten.

Nach­hal­tig ist die­se Pflanz-Akti­on gleich in viel­fa­cher Hin­sicht, denn so ein Setz­ling braucht ver­ant­wor­tungs­vol­le, wochen­lan­ge und regel­mä­ßi­ge Pfle­ge, bevor es groß genug ist und ins Freie gepflanzt wer­den kann. Und Kli­ma­schutz beginnt im Klei­nen bei uns allen und sei es durch das Pflan­zen eines Bau­mes. "So lasst uns denn ein (Apfel)bäumchen pflan­zen!" Denn es ist Früh­ling und somit höchs­te Zeit!

Wem ein Bäum­chen pro Jahr nicht reicht, der fin­det wei­te­re Infos unter: www.plant-for-the-planet.org

Titelfoto: Eric Kemnitz
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
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