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Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum (zu Deutsch: Singschule) wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von über 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Schola Cantorum Leipzig: Standort
Probenwochenende Zur Vorbereitung Der Kinderoper 2018 Im Theater Der Jungen Welt

Heut, ja heut ist Kinderchorlagerzeit...

VON GRIT HARTUNG

Hoch moti­viert ging es für 55 Kin­der und sie­ben Betreu­er an einem hoch­som­mer­li­chen Früh­lings­frei­tag­nach­mit­tag mit dem Bus nach Bad Lau­sick. Im Gepäck die dies­jäh­ri­ge Kin­der­oper, der es galt den ers­ten Schliff zu geben. Immer­hin waren es nur noch vier Wochen bis zur Auf­füh­rung, auch des­halb war­te­te ein vol­les Programm.

Nach dem Start wur­de gleich das ers­te Phä­no­men bei den Kin­dern beob­ach­tet: Kaum einen Platz im Bus gefun­den, wur­de sämt­li­che Ver­pfle­gung ver­nich­tet, viel­leicht mit wei­ser Vor­aus­sicht. Nach einer kurz­wei­li­gen Fahrt, wir erwäh­nen nicht die Extra­run­de und das Wen­de­ma­nö­ver weil der Bus­fah­rer die Ein­fahrt zur Jugend­her­ber­ge ver­pass­te, waren wir auch schon am Ziel.

Nun galt es, die Zim­mer zu bezie­hen – die gro­ßen Trä­nen blie­ben aus – und die Bett­wä­sche in Form zu brin­gen; da war noch Poten­zi­al nach oben ver­füg­bar. Nach einer Vor­stel­lungs­run­de ging es zum Abend­essen und dann soll­te auch noch lieb­li­cher Scho­laklang durch die Jugend­her­ber­ge bei der ers­ten Pro­be hal­len. Nicht zur Freu­de eini­ger Her­bergs­gäs­te, dazu aber ger­ne spä­ter mehr. Hoch kon­zen­triert, trotz der Wär­me und Spä­te des Tages, arbei­te­ten die Kin­der musi­ka­lisch am Stück, sehr zur Freu­de von Frau Stief.

Um 21 Uhr war Pro­ben­en­de und die Kin­der konn­ten sich bett­fer­tig machen. Doch zuvor mach­te noch die berühmt berüch­tig­te Süßig­kei­ten­po­li­zei ihre Run­de durch alle Zim­mer, die zu viel mit­ge­brach­te zucker­hal­ti­ge Nah­rungs­mit­tel in Gewahr­sam nahm um die Kin­der vor Zucker­schock oder plötz­lich auf­tre­ten­der Übel­keit zu beschüt­zen. Die­ses Ritu­al schien sich schon her­um­ge­spro­chen zu haben, denn es waren zum Erstau­nen der Betreu­er nur klei­ne Men­gen an Süßig­kei­ten vor­han­den und eine Packung Kek­se für 6 Euro von der Oma. Kei­ne Panik, alle Beweis­mit­tel wur­de am letz­ten Tag wie­der in die Hän­de der zustän­di­gen Kin­der gege­ben. Die Nacht­wa­che ging dann auch erwar­tungs­ge­mäß noch etwas län­ger – die Quas­sel­strip­pen woll­ten gebän­digt, Mücken ver­trie­ben, oder die Aus­wir­kun­gen von Gru­sel­ge­schich­ten besänf­tigt werden.

Das wäre ja nicht so schlimm gewe­sen, wenn der Mor­gen nicht schon über­ra­schend früh an der Türe geklopft hät­te. Um 5:30 Uhr mein­ten eini­ge Kin­der schon die Nacht zum Tage machen zu müs­sen, eini­ge waren um 6 Uhr schon frisch geduscht, ange­zo­gen und war­te­ten hung­rig auf das Früh­stück. Das gab es wohl­ge­merkt erst um 8 Uhr. Ande­re san­gen sich schon vor­bild­lich ein. Auch das wur­de mit weni­ger Freu­de der Betreu­er zur Kennt­nis genom­men. Hier sei lobend zu erwäh­nen, das bei­de Jung­szim­mer ruhig bis 7:30 Uhr die Zeit mit Kar­ten­spie­len auf ihren Zim­mern ver­bracht hatten.

Nach dem gemein­sa­men Früh­stück reis­te dann auch noch das erfolg­rei­che Duo von Frau Schö­ne­mann und Frau Den­ner an, die mit den Kin­dern neben der Chor­pro­be in Klein­grup­pen musi­ka­lisch und cho­reo­gra­fisch an ver­schie­de­nen Sze­nen arbei­te­ten. Die­ser Vor­mit­tag war sehr inten­siv für die Kin­der und doch so erfolgreich.

Ganz tra­di­tio­nell gab es Nudeln mit Toma­ten­so­ße zum Mit­tag, und das bes­te – Herbergsquarkspeise.
Und über­haupt, das Essen war super lecker. Die Kin­der stan­den öfter für Nach­schlag Schlan­ge und beton­ten dem freund­li­chen Küchen­per­so­nal, wie gut es ihnen geschmeckt hat.

Der Sams­tag­nach­mit­tag stand ganz im Zei­chen von bas­teln und Cho­reo­gra­phie. Wäh­rend ein Teil sich tan­zend durch den Pro­ben­raum beweg­te und den Anfeue­rungs­ru­fen von Frau Schö­ne­mann à la „noch grö­ßer“ lausch­te, ver­brach­ten die ande­ren Kin­der ihre Zeit, um klei­ne Erin­ne­rungs­stü­cke an das Pro­ben­la­ger zu bas­teln. Unter fach­män­ni­scher Anlei­tung von Grit Stief ent­stan­den klei­ne Kunst­wer­ke. Der Rest der Betreu­er bas­tel­te unter uner­müd­li­chem Ein­satz die letz­ten Requi­si­ten für die Kin­der­oper zusam­men, wel­che pünkt­lich zum Abend­essen fer­tig waren. Wir wur­den belohnt mit Quark­keul­chen und ande­ren Köstlichkeiten.

Ein High­light des Pro­ben­la­gers ist das Lager­feu­er. Also eigent­lich ist es eine eher kurz­wei­li­ge Ver­an­stal­tung für alle Betei­lig­ten. Nach­dem die Kin­der zwei Marsh­mal­lows in die Flam­men gehal­ten hat­ten, zwei Lie­der ange­stimmt waren, wur­de es ziem­lich schnell leer um die Lager­feu­er­stel­le. So schnell wie das Feu­er an war, so war es auch wie­der gelöscht. Das Spie­len und Toben war ein­deu­tig über­zeu­gen­der als Lagerfeuerromantik.

Den Kin­dern war es gegönnt, nach einem so anstren­gen­den Tag ein­fach noch­mal alles raus­zu­las­sen. War es ja auch nicht ganz unei­gen­nüt­zig, denn ins­ge­heim hoff­ten die Betreu­er, dass es dadurch zei­ti­ger ruhig auf den Zim­mern sein wür­de. Der Plan schien auch auf­zu­ge­hen, hat­ten wir jedoch unse­re Rech­nung nicht mit einer ganz spe­zi­el­len Semi­nar­grup­pe von Schü­ler­rä­ten gemacht, die bis 2 Uhr nachts zu Hele­ne Fischer feierte.

Doch was Hele­ne kann, kann der Kin­der­chor der Scho­la Can­torum tau­send­mal bes­ser, des­halb gab es pünkt­lich am Sonn­tag­mor­gen um 7:45 Uhr ein Guten­mor­gen­ständ­chen auf dem Hof der Her­ber­ge für unse­re freund­li­chen Fei­er­gäs­te. Damit war zumin­dest klar, wer hier die Musik macht und es konn­te gemein­sam gefrüh­stückt wer­den. Danach galt es noch­mal alle Kon­zen­tra­ti­on auf die Kin­der­oper, denn bei­de Durch­läu­fe soll­ten bis zum Mit­tag noch ein­mal durch­ge­gan­gen wer­den. Mit Cho­reo und Musik. Wir kön­nen nur so viel ver­ra­ten – es war jetzt schon zau­ber­haft und macht Lust auf mehr.

Nach dem Mit­tag­essen ver­lie­ßen wir die Her­ber­ge in Rich­tung Hei­mat und es war auch deut­lich ruhi­ger als zur Hin­fahrt. Wir neh­men vie­le Lie­der mit aus dem Pro­ben­la­ger, die uns die nächs­ten vier Wochen Tag und Nachts beglei­ten wer­den, vie­le schö­ne Momen­te mit einer Hor­de wun­der­vol­ler Kin­der und die Vor­freu­de auf die dies­jäh­ri­ge Kinderoper.

Titelfoto: Grit Hartung
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
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