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Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum (zu Deutsch: Singschule) wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von über 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Offener Brief: Keine Gewalt. Von niemandem

Mit Bestür­zung und gro­ßer Sor­ge neh­men wir zur Kennt­nis, dass unse­re Stadt am ver­gan­ge­nen Mon­tag bereits den zwei­ten Gewalt­ex­zess inner­halb von nur vier Wochen erle­ben muss­te. Mit blin­der Zer­stö­rungs­wut und hohem Gewalt­po­ten­ti­al haben am 12. Dezem­ber 2015 links­au­to­no­me Grup­pen, am 11. Janu­ar 2016 rech­te Schlä­ger in der Leip­zi­ger Süd­vor­stadt und in Con­ne­witz eine Spur der Ver­wüs­tung hin­ter­las­sen, Men­schen ver­letzt und so jedes ehr­li­che Bemü­hen um Dia­log, Dis­kurs und eben auch Annä­he­rung ad absur­dum geführt. Wir kön­nen und wol­len zu den Vor­fäl­len nicht schwei­gen, denn schwei­gen wür­de bedeu­ten, die­se Eska­la­tio­nen hin­zu­neh­men. Gewalt ist jedoch nicht hinnehmbar.

Gewalt beginnt nicht erst da, wo ein Mensch zuschlägt; wo Bar­ri­ka­den bren­nen oder Fens­ter­schei­ben bers­ten. Gewalt beginnt bereits mit Wor­ten. In den ver­gan­ge­nen Mona­ten war beson­ders an Mon­ta­gen in Leip­zig, Dres­den und anders­wo ver­ba­le Gewalt auf Plät­zen und Stra­ßen zu erle­ben. Into­le­ranz und Frem­den­hass wur­den gepre­digt, Wut und Ängs­te geschürt, Pro­vo­ka­tio­nen, Beschimp­fun­gen und Belei­di­gun­gen waren oft gän­gi­ge Ant­wor­ten. Dass die Gewalt­spi­ra­le sich nun wei­ter dreht, die ver­ba­le Ebe­ne ver­lässt und sich letzt­lich in blin­der Zer­stö­rungs­wut ent­lädt, konn­ten wir am 12. Dezem­ber und 11. Janu­ar erle­ben. Bei­de Daten bewei­sen ein­drück­lich, wie sich die Stim­mung in den ver­gan­ge­nen Mona­ten auf­ge­heizt und radi­ka­li­siert hat: Emo­tio­nal hoch gela­den, in der Sache jedoch wenig hilf­reich. Dabei spielt es für uns kei­ner­lei Rol­le, ob die Eska­la­ti­on “links-” oder “rechts­mo­ti­viert” ist: Gewalt – in wel­cher Form auch immer – ist Unrecht und kein Bestand­teil demo­kra­ti­scher und poli­ti­scher Auseinandersetzung.

Wir distan­zie­ren uns auf das Deut­lichs­te von jeder Form von Gewalt und erwar­ten dies in die­sem Maße auch von allen an der Debat­te betei­lig­ten Ein­zel­per­so­nen, Par­tei­en, poli­ti­schen Ver­ei­ni­gun­gen und gemein­schaft­li­chen Organisationen.

Wir rufen alle gesell­schaft­li­chen Kräf­te auf, zum sach­li­chen Dia­log zurück­zu­fin­den, die Spra­che zu mäßi­gen, Pro­vo­ka­tio­nen zu ver­mei­den und per­sön­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen zu Guns­ten eines zukunfts­fä­hi­gen gesell­schaft­li­chen Mit­ein­an­ders zurück­zu­stel­len. Gewalt­lo­sig­keit in Spra­che und Tun, ohne die auch gemein­sa­mes Sin­gen und Musi­zie­ren nicht mög­lich wären, ist aus unse­rer Sicht alter­na­tiv­los, um die Span­nun­gen und Kon­flik­te unse­rer Zeit im Gro­ßen wie im Klei­nen, auf loka­ler und glo­ba­ler Ebe­ne zu lösen und beizulegen.

Mar­cus Fried­rich, künst­le­ri­scher Lei­ter der Scho­la Can­torum Leipzig
Maxi­mi­li­an Poetzsch, Vor­sit­zen­der des Freun­des­krei­ses Scho­la Can­torum Leipzig

sowie Debo­rah Haber­land, Kat­rin Pet­zoldt, Sil­ke Kel­lig, Karo­li­ne Blan­ken­burg, San­dra Waa­ge, Michel­le Kretz­schmar, Myri­am Prölss, Eli­sa Schu­mann, Sabi­ne Kup­ka, Frie­de­ri­ke Günz, Eva Zim­mer­mann, Sarah Jost, Anne-Kris­tin Schol­ze, Julia­ne Fried­rich, Maren Kra­mer, Lorenz Pet­zoldt, Andrea Bau­feld, Frie­de­ri­ke Brückl, Julia­ne Hein­ze, Annet­te Rein­hold, Anna Hart­mann, Julia Hil­de­brand, Ste­fa­nie Thie­le, Jule Lorenz, Anne Labs, Anke Date­masch-Pan­kratz, Udo Pan­kratz, Jana Hänig, Ange­li­ka Scheer, Aya Kuge­le, Eli­sa­beth Mücksch, Chris­ti­an Burkhardt

Titelfoto: Johannes Schenk
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