Engagement
Gesellschaftliches Engagement ist an der Schola Cantorum seit vielen Jahren fester Bestandteil der Chorarbeit. Allein in den Jahren 2010 bis 2020 konnte durch unsere Chormitglieder die beeindruckende Spendensumme von über 22.000 Euro im Rahmen von Benefizkonzerten zusammengetragen werden. Damit wurden sowohl regionale und internationale Hilfsprojekte, aber auch Initiativen für Klima- und Umweltschutz unterstützt. Auf dieser Seite stellen wir eine Auswahl unserer Aktivitäten und Positionen vor.
Leipzig. Ort der Vielfalt
"Ort der Vielfalt" ist eine 2007 ins Leben gerufene, bundesweite Initiative mit dem Ziel, das Engagement deutscher Gemeinden, Städte und Kreise für kulturelle Vielfalt zu stärken. Auch die Stadt Leipzig war mit ihrem "Lokalen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus" unter den ausgezeichneten Städten.
Heute führt die Stadt das Programm unter der Überschrift "Leipzig. Ort der Vielfalt" fort. Zwei wesentliche Ziele sind damit verbunden: Die Menschen in Leipzig akzeptieren verschiedene Lebensformen und sind aktiv an anderen Kulturen interessiert. Und Fachleute sowie Engagierte vermitteln demokratische Werte im Wirken gegen Rechtsextremismus und Gewalt.
So vielfältig wie die Musik in unseren Chören, so vielfältig sind auch all die Menschen, die in diesen Chören singen. Toleranz, Fairness und Respekt sind für unsere Arbeit unverzichtbare Grundlagen. Folgerichtig stellen wir uns rechtsextremistischen, fremdenfeindlichen oder antisemitischen Positionen entschieden entgegen und engagieren uns für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Seit dem Jahr 2019 ist die Schola Cantorum auch offiziell ein "Ort der Vielfalt". Chormitglieder, Eltern und Besucher, aber auch Schüler und Lehrer der Anna-Magdalena-Bach-Schule werden täglich am Haupteingang daran erinnert.
An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern. (Erich Kästner)
UNICEF. Gemeinsam für Kinder
UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund). Der Auftrag von UNICEF ist es, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Richtschnur für die weltweite Arbeit ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes.
UNICEF ist überall dort im Einsatz, wo Kinder in Not sind oder benachteiligt werden. In über 150 Ländern setzt sich UNICEF dafür ein, dass Kinder medizinisch versorgt werden, sauberes Trinkwasser haben, zur Schule gehen können und vor Gewalt und Ausbeutung geschützt sind. Auch in Deutschland ist UNICEF eine wichtige Stimme gegen Kinderarmut, für Beteiligung und Bildungschancen.
UNICEF ist heute so notwendig wie zu seiner Gründung vor mehr als 70 Jahren: Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg waren so viele Menschen auf der Flucht. Über 250 Millionen Kinder wachsen in Konfliktregionen auf, noch viel mehr sind von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Epidemien bedroht. Auf diese unerträgliche Situation immer wieder aufmerksam zu machen, heute also nötiger denn je.
Seit 2017 besteht zwischen der UNICEF-Arbeitsgruppe Leipzig und der Schola Cantorum eine Partnerschaft. In diesem Rahmen organisieren wir unter der Überschrift "200 Stimmen für UNICEF" aller zwei Jahre ein großes Benefizkonzert zugunsten von Kindern in Not. 2019 hat Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung dafür die Schirmherrschaft übernommen.
Es ist sinnlos zu sagen, wir tun unser bestes. Es muss gelingen das zu tun, was erforderlich ist. (Winston Churchill)
Plant for the Planet
Angefangen hatte alles mit dem Schulreferat des damals neunjährigen Felix Finkbeiner – heute ist "Plant for the Planet" eine globale Bewegung mit einem ehrgeizigen Ziel: Kinder pflanzen in jedem Land der Erde eine Million Bäume und schaffen damit den CO2-Ausgleich, über den die Erwachsenen seit vielen Jahren nur reden. Denn jeder gepflanzte Baum entzieht der Atmosphäre CO2.
Eine Analyse des Crowther Lab der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) hat bestätigt, dass eine massive Wiederaufforstung das effizienteste Mittel im Kampf gegen CO2 wäre. Auch Wissenschaftler der Oxford University haben das Pflanzen von Bäumen zur besten Methode erklärt, um Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre zu binden und der globalen Erwärmung entgegen zu wirken. Zudem tragen Bäume zu mehr Niederschlag bei, kühlen die Erde und reinigen die Luft.
Seit 2017 tragen wir gemeinsam mit unserem Förderverein zur Initiative "Plant for the Planet" bei: In jedem Frühjahr erhalten die Mitglieder unseres Kinderchores einen im Chorbüro vorgezogenen Setzling. Die Aufgabe lautet, das Bäumchen zu pflegen und im nächsten Frühjahr in die Natur zu pflanzen.
Natürlich überlebt nicht jedes seinen ersten Winter. Manch eines ist sicher auch längst einem ahnungslosen Rasenmäher zum Opfer gefallen. Andere wiederum gedeihen den Erzählungen nach prächtig. Dennoch ist die Anzahl der insgesamt gepflanzten Bäume für unser Projekt fast nebensächlich. Entscheidender ist die Sensibilisierung der Kinder (und Eltern) für Umwelt- und Klimafragen.
Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt. (afrikanisches Sprichwort)
Share the Meal
Es gibt 690 Millionen Menschen, die nicht genug zu essen haben, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. Während die Welt weiterhin mit einer Zunahme von Konflikten, Klimawandel und wirtschaftlicher Instabilität konfrontiert ist, nimmt die Hungerrate zu. Dabei kostet es nur 70 Cent ein hungerndes Kind einen Tag lang zu ernähren. Das UN World Food Programme (WFP) hat daher den Hunger zum "größten lösbaren Problem der Welt" erklärt und die App "ShareTheMeal" entwickelt.
Die Idee: Es gibt 20 Mal so viele Smartphone-Nutzer wie hungernde Kinder. Wenn jeder nur ein kleinen Beitrag leistet, können wir die Welt zu einem besseren Ort machen. Die App macht es möglich, mit Kindern in Not überall auf der Welt Mahlzeiten zu "teilen". Mit nur einem Klick auf dem Handy. Die so gesammelten Spenden unterstützen dann verschiedene Projekte – vom Schulernährungsprogramm bis zur Nahrungsmittelunterstützung in Notfallsituationen. Seit dem Start der App 2015 konnte auf diese Weise den Hungerkrisen im Jemen, in Syrien und in Nigeria entgegengewirkt werden.
Mahlzeiten lassen sich auch als Teil eines Teams teilen. So kann man den Hunger gemeinsam mit Freunden, Familie oder Kollegen bekämpfen. Einem bestehenden Team kann man sich anschließen, indem man für das Team spendet. Wer gemeinsam mit der #scholacantorumleipzig spenden möchte, findet unser Team in der App über die Suchfunktion des Community-Tabs.
Die Zukunft ist offen. Sie ist kein unentrinnbares Schicksal und kein Vermächtnis. Sie kommt nicht einfach über uns. Wir können sie gestalten mit dem, was wir tun und mit dem, was wir nicht tun. (Johannes Rau)